Heinrich Seemann

Dr. Heinrich Seemann (* 22. Mai 1935 in Stuttgart) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat und Autor.

Seemann studierte Rechtswissenschaften in Freiburg. Nach seiner Promotion begann er eine Karriere im Auswärtigen Dienst mit Tätigkeiten in den USA, in Nepal (1967–1971) und Japan. Danach arbeitete er als außenpolitischer Berater der Bundespräsidenten Walter Scheel und Karl Carstens. Von 1982 bis 1986 war er Botschafter in Mali, anschließend Chef des Protokolls der Bundesregierung. In der Zeitspanne, als das autokratische Herrschaftssystem in Indonesien zu Ende ging und demokratische Strukturen durch Präsident Bacharuddin Jusuf Habibie eingeführt wurden, war Heinrich Seemann Botschafter in Jakarta (1994–2000).  In dieser Zeit arbeitete er mit drei indonesischen Präsidenten zusammen. Auch in den Jahren danach blieb Dr. Seemann Indonesien mit Rat und Tat eng verbunden. Im Jahre 2002 richtete er im Auswärtigen Amt in Berlin den ersten Ausbildungskurs für junge Diplomaten aus der islamischen Welt ein.

Dr. Heinrich Seemann hat mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze zu Asien und insbesondere Indonesien veröffentlicht. Speziell zu Indonesien sind folgende Titel erschienen:

  • „Von Goethe bis Emil Nolde –  Indonesien in der deutschen Geisteswelt“, Jakarta 1996
  • “ Spuren einer Freundschaft – Deutsch-Indonesische Beziehungen vom 16. bis 19. Jh.“, Jakarta 2000
  • „Tagebuch einer Revolution – Indonesien auf dem Weg zur Demokratie“, Dietz-Verlag, 2016

Übersetzungen von Heinrich Seemann:

Sutan Takdir Alisjahbana: Verlieren und Gewinnen

Anhand der Geschichte dreier Protagonisten mit unterschiedlichen Hintergründen zeichnet Sutan Takdir Alisjahbana ein umfangreiches Gemälde der indonesischen Gesellschaft während der letzten Jahre ihres Kampfes um Unabhängigkeit…