Im Herbst 2017 lebte Triyanto Triwikromo drei Monate als Stipendiat des indonesischen Nationalen Buchkomitees in Berlin, um hier und in Prag für seinen Roman Metamorkafka zu recherchieren. Die Geschichte spielt im letzten Lebensjahr Franz Kafkas in Berlin, wo er sich mit seiner Geliebten Dora Diamant niedergelassen hatte.
In seinem Roman vermag es Triyanto Triwikromo, der Geschichte eine kafkaeske Wendung zu geben, als der in Salatiga, Indonesien geborene Kafka sich in ein Rind verwandelt und seiner eigenen Romanfigur Gregor Samsa begegnet. Triyanto Triwikromo, der in vielen seiner fiktionalen Schriften eine große Nähe zu Kafka zeigt, verbindet in diesem Roman die Romanze zwischen Kafka und Dora Diamant geschickt und mit Humor mit der javanischen Philosophie. Besonderen Bezug nimmt er auf Kafkas Roman „Die Verwandlung“, über den er sagt: „Wäre Kafka in Java geboren worden, hätte er das gleiche Buch geschrieben, denn in Java ist das Leben, das Kafka beschrieb, ganz normal. Im javanischen Realismus wird das Sichtbare und das Unsichtbare ohne Unterscheidung miteinander vermischt. Das Satanische und das Göttliche sind im Körper eines Javaners lediglich Attribute, die Seite an Seite gehen und nicht in Frage gestellt werden können“ (dw.com).
Der Roman sollte ursprünglich Anfang 2019 erscheinen, ist aber bis zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Textes (Oktober 2020) noch nicht publiziert.
Triyanto Triwikromo: Das Wirrwarr der Verwandlung
Auszug aus dem noch unveröffentlichten Roman Metamorkafka von Triyanto Triwikromo, im Original und in der Übersetzung von Gudrun Ingratubun