Ein dörfliches Wohngebiet am Rand einer Kleinstadt an Javas Südküste: Jeder kennt jeden, Alteingesessene leben neben neu Zugezogenen, die einen recht gutgestellt, die anderen mühsam um Arbeit und ein Auskommen kämpfend. Die Erzählung beginnt mit der Nachricht von einem brutalen Mord. Margio, ein stiller Junge, zwanzig Jahre alt, als Treiber bei der Wildschweinjagd allseits geschätzt, hat überraschend seinen Nachbarn getötet, nicht mit einer Waffe – er hat ihm vielmehr die Kehle durchgebissen.
Der Roman kreist um die Hintergründe der Tat. Sprachlich präzise, dicht und mit ungewöhnlichen Metaphern lässt Eka Kurniawan Margios Welt entstehen: schwierige Familienverhältnisse, die Beziehungen zwischen den Nachbarn, die Bindung an die Großeltern, Margios Geschick bei der Jagd, die Unsicherheiten der ersten Liebe.
Der Roman bietet eine überzeugende soziale und psychologische Darstellung, wobei der Rekurs auf den Tigermythos ein magisches Element einflicht und mit deren Grenzen spielt.
Tigermann aus dem Jahr 2004 ist beispielhaft für den eleganten Erzählstil von Eka Kurniawan und zeigt ihn als Meister der Beobachtung und psychologischen Deutung.
Der Roman wurde bereits ins Englische, Französische, Italienische und Koreanische übersetzt.
Eka Kurniawan: Tigermann. Reihe Phönixfeder 30
OSTASIEN Verlag
Paperback-Ausgabe, 2015.
ISBN-13: 978-3-940527-92-9 (978-3940527929, 978394052929) ISBN-10: 3-940527-92-0 (3940527920)
Hardcover-Ausgabe, 2016.
ISBN-13: 978-3-940527-93-6 (978-
Eka Kurniawan: Auszug aus dem Roman „Tigermann“
Beginn des 2. Kapitels des Romans „Tigermann“ von Eka Kurniawan, im Original und in der Übersetzung von Martina Heinschke.