Der 1975 in West-Java geborene Eka Kurniawan absolvierte sein Studium 1999 in Yogyakarta mit einer Arbeit über den für die indonesische Literatur des 20. Jahrhunderts wegweisenden Schriftsteller Pramoedya Ananta Toer. Nachdem er im Jahr 2000 seine erste Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht hatte, folgte zwei Jahre später sein erster Roman Cantik itu Luka („Schönheit ist eine Wunde“), der ihn sogleich zu internationaler Berühmtheit verhalf. 2004 folgte sein ebenfalls international beachteter zweiter Roman, Lelaki Harimau („Tigermann“). 2014 und 2016 erschienen, nach 10-jähriger Pause, zwei weitere Romane. Fünf Sammlungen von Kurzgeschichten hat er bisher veröffentlicht, eine sechste wird unter dem Titel Sumur („Brunnen“) erscheint in diesen Tagen.
Kritiker loben Eka Kurniawan als einen der „ideenreichsten und sprachgewandtesten zeitgenössischen Erzähler Indonesiens“ (mein-literaturkeis.de), dessen „psychologische Wahrnehmungs- und sprachliche Ausdruckskraft ganz außergewöhnlich sind“ (Katharina Borchardt in der NZZ). Für sein Werk wurde er mehrfach hochrangig und international ausgezeichnet. 2015 nahm die New York Times die englische Übersetzung von Cantik itu Luka („Beauty is a Wound“) in die Liste der 100 besten Bücher des Jahres auf. Im selben Jahr wurde er von der US-amerikanischen Zeitschrift Foreign Policy zu einem von 100 Global Thinkers des Jahres gewählt. 2016 gewann Eka Kurniawan nicht nur den Emerging Voices Fiction Award der Financial Times/Oppenheimer Stiftung. Für Cantik itu Luka verlieh ihm die in Hong Kong und Australien beheimatete Asia Pacific Writers and Translators Association im gleichen Jahr den World Readers Award und er wurde als erster indonesischer Autor überhaupt mit Lelaki Harimau für den Booker-Preis vorgeschlagen. 2018 schließlich erhielt er den Prinz Claus Preis der gleichnamigen niederländischen Stiftung für Kultur und Entwicklung, welche Personen auszeichnet, die sich in besonderer Weise um die zeitgenössische Kultur verdient machen.
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